Nationalpark Bieszczady – Bieszczadzki Park Narodowy

Nationalpark Bieszczady - erleben Sie die unberührte Schönheit. Tauchen Sie ein in die majestätischen Berge und entdecken Sie eine vielfältige Tierwelt.

Andreas Kleinberg
Andreas Kleinberg 12 Min. Lesen

Der Nationalpark Bieszczady (auch Bieszczady-Nationalpark), auf Polnisch bekannt als Bieszczadzki Park Narodowy, ist ein riesiges Naturschutzgebiet in den Bieszczady-Bergen im südöstlichen Polen, die einen Teil des Beskiden-Kamms bilden. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von etwa 292 Quadratkilometern und ist Teil des Biosphärenreservats Ostkarpaten, einem transnationalen Schutzgebiet, das auch Teile der Slowakei und der Ukraine umfasst.

Hier finden Sie paar interessante Fakten über den Nationalpark Bieszczady:

KategorieInformationen
LageSüdostpolen
Fläche292,02 Quadratkilometer
Gründung1973
UNESCO-WelterbeNein
ÖkosystemeHochgebirgslandschaften, Wälder, Flüsse, Seen
TierartenBraunbär, Luchs, Wolf, Eurasischer Luchs, Wildkatze, Wisent, Hirsch, Fuchs
VogelartenSteinadler, Wanderfalke, Birkhuhn, Uhu, Schwarzstorch, Grauspecht
PflanzenartenAlpen-Edelweiß, Berg-Arnika, Trollblume, Alpenrose, Alpen-Gelbstern
BesucherzahlenDurchschnittlich 150.000 Besucher pro Jahr
AktivitätenWandern, Radfahren, Tierbeobachtung, Klettern
HerausforderungenWilderei, Lebensraumverlust, Tourismusdruck
SchutzmaßnahmenÜberwachung, Aufklärung, Besucherlenkung, Zusammenarbeit mit NGOs
BesonderheitenEinzigartige Berglandschaft mit hoher Artenvielfalt
WissenswertesHeimat des größten frei lebenden Wisent-Bestands in Polen
Websitehttps://bieszczady.pl/

Stand vom September 2021

Geschichte des Parks

Die Geschichte des 1973 angelegten Parks geht weit über seine offizielle Gründung hinaus. Die Bieszczady-Region hat eine reiche Geschichte und war über die Jahrhunderte hinweg von verschiedenen Kulturen und Völkern besiedelt, darunter von Polen, Juden, Ruthenen (Lemken und Bojken), Ukrainern und Roma. Die Landschaft war einst komplett von Wäldern bedeckt und von den Karpatenbächen durchzogen.

Die Besiedelung

Im 19. Jahrhundert begann die intensive Besiedlung der Region durch polnische Bauern. Mit der Zeit wurden jedoch große Teile des Landes gerodet, um Platz für Weiden und Ackerflächen zu schaffen. Diese malerischen Gebirgswiesen sind heute als Połoniny (Almen) bekannt. Die Bevölkerungszahl stieg an, und die traditionelle bäuerliche Kultur entwickelte sich weiter.

Das schwierige 20. Jahrhundert

In den Nachkriegsjahren wurden die Bieszczady-Berge zum Rückzugsort für ukrainische Partisanen und Widerstandskämpfer. Der Wald bot ideale Bedingungen für Guerillaaktionen gegen die polnische Armee. Nach dem Krieg wurden große Teile der Region entvölkert, und die traditionelle Landwirtschaft ging zurück.

In den 1950er und 1960er Jahren begann die Idee, einen Nationalpark in den Bieszczady-Bergen einzurichten, Gestalt anzunehmen. Dieser wurde 1973 offiziell gegründet und war der dritte Nationalpark in Polen. Die Gründung des Parks hatte zum Ziel, die einzigartige Naturlandschaft in der menschenleeren Region zu schützen und zu erhalten.

Neue Zeiten

Heute zieht der Nationalpark Besucher aus der ganzen Welt an, die die atemberaubende Landschaft und die reiche Tier- und Pflanzenwelt erleben möchten. Der Park bietet auch Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Tierbeobachtung. Die Geschichte spiegelt sich in der Spezifik des Parks wider: Dieser umfasst nämlich zahlreiche menschenleere Orte, in denen die Natur nach langer Besiedelung die Oberhand wiedergewann. Die wilden Täler und Berge mit verlorenen Holzkirchen und nicht mehr existierenden Dörfern kreieren die einzigartige Atmosphäre des Gebirges.

Abgebildet: auf dem Gipfel der Połonina Caryńska, Quelle: Pixabay

Flora und Fauna

Der Bieszczadzki Park Narodowy beherbergt eine vielfältige Flora und Fauna. Aufgrund seiner abgelegenen Lage und der relativ geringen menschlichen Eingriffe hat der Park eine hohe ökologische Bedeutung und dient als Lebensraum für viele seltene und gefährdete Arten.

Pflanzen und Wälder

Der Park ist größtenteils von ausgedehnten Buchenwäldern bedeckt. Diese Wälder beherbergen eine Vielzahl von Pflanzenarten, darunter Waldhyazinthen, Schlüsselblumen, Waldmeister und Waldanemonen. In den höheren Lagen des Parks findet man alpine Pflanzen wie Edelweiß, Alpen-Enzian, Gamander-Ehrenpreis und Alpenrosen. Es gibt auch feuchte Gebiete im Park, die von Sumpfpflanzen wie Moosbeeren, Wollgräsern und Torfmoosen dominiert werden.

Tiere

Der Bieszczadzki Park Narodowy ist Teil des Wiederansiedlungsprogramms für den Europäischen Bison. Diese majestätischen Tiere, die früher fast ausgerottet waren, wurden erfolgreich in den Park reintegriert. Der Nationalpark beherbergt auch eine Population von Wölfen, Luchsen und Braunbären. Diese Raubtiere spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht des Parks. Die Bieszczady-Berge sind ein Paradies für Vogelbeobachter. Hier kann man eine Vielzahl von Vogelarten entdecken, darunter den majestätischen Steinadler, den Uhu, den Schwarzstorch, den Wanderfalken und den Dreizehenspecht. Der Park beherbergt auch verschiedene Reptilien- und Amphibienarten wie die Waldeidechse, die Kreuzotter, den Laubfrosch und den Feuersalamander.

Der Bieszczadzki Park Narodowy setzt sich aktiv für den Schutz und die Erhaltung dieser vielfältigen Flora und Fauna ein. Naturschutzprogramme, Forschungsprojekte und Bildungsinitiativen spielen eine wichtige Rolle bei der Bewahrung dieses einzigartigen ökologischen Erbes.

Touristische Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten

Hier möchten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Park sowie in seiner nächsten Umgebung vorstellen.

Wanderwege

Der Nationalpark bietet ein gut entwickeltes Netz von Wanderwegen, die es Besucher/innen ermöglichen, die atemberaubende Landschaft zu erkunden. Es gibt Routen für viele Schwierigkeitsgrade, von kurzen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen mehrtägigen Trekkingtouren. In Wołosate, an der ukrainischen Grenze, beginnt der Beskiden-Weitwanderweg, der längste und anspruchsvollste Wanderweg Polens und einer der bekanntesten in Europa. Auch ist der Grenzwanderweg, der sich entlang der polnisch-slowakischen Grenze erstreckt, besonders wild und dadurch empfehlenswert. Bekannte und spektakuläre Gipfel der Bieszczady-Berge sind Tarnica, Halicz, Wielka Rawka, Połonina Wetlińska oder Połonina Caryńska. Im Winter bieten die Berge Möglichkeiten zum Skifahren und Schneeschuhwandern. Über den aktuellen Zustand der Wanderwege kann man sich auf der Homepage des Nationalparks informieren lassen.

Abgebildet: Der Gipfel von Tarnica, Quelle: Pixabay

Der Park hat auch mehrere Bildungswege, die dazu dienen, Besuchern das Ökosystem und die besonderen Merkmale der Parklandschaft näherzubringen. Zusätzlich zu den Naturattraktionen gibt es auch kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten, wie die Überreste der Dörfer, die während der Aussiedlungsoperation „Vistula“ in den 1940er Jahren verlassen wurden, oder auch die wunderbare Holzarchitektur der orthodoxen Kirchen.

Abgebildet: eine orthodoxe Kirche in Bieszczady, Quelle: Pixabay

Radwege

Darüber hinaus gibt es Radwege im Nationalpark, die es Besuchern ermöglichen, die Landschaft auf zwei Rädern zu erkunden. Vom gemütlichen Radfahren entlang der Flusstäler bis hin zu herausfordernden Mountainbike-Strecken gibt es Optionen für jeden Geschmack. Auch ist Reiten eine beliebte Aktivität in den Bieszczady-Bergen. Es gibt Reitwege und Reitställe, die geführte Ausritte in die malerische Natur anbieten. In fast jedem Dorf gibt es Pferdeställe und Pensionen, die solche Reitausflüge bieten. Schließlich sind Bieszczady für ihren naturnahen Lebensstil bekannt und haben den Namen des „polnischen Alaska“ nicht ohne Grund verdient.

Wasser

Die Flüsse und Seen in der Umgebung des Parks, vor allem der San und der weiter gelegene Solina-Stausee, eignen sich hervorragend für Kajakfahren und Wildwasser-Rafting. Es werden geführte Touren angeboten, bei denen Besucher die spektakuläre Landschaft vom Wasser aus genießen können.

Schmalspurbahn

Unweit der Parkgrenzen verkehrt Bieszczadzka Kolejka Leśna (Bieszczady-Waldschmalspurbahn). Diese historische Schmalspurbahn bietet eine malerische Fahrt durch die Bieszczady-Berge und ermöglicht Besuchern, die Landschaft bequem zu erkunden.

Unterkunft und Annehmlichkeiten

Es gibt zahlreiche Unterkünfte in der Nähe des Nationalparks, von Campingplätzen und Berghütten bis hin zu Pensionen und Hotels. Die meisten Ortschaften rund um den Park bieten Annehmlichkeiten wie Restaurants, Geschäfte und Informationszentren für Touristen. Über die Unterkünfte kann man sich gerne über Booking oder Go Bieszczady Hotels informieren.

Unterkünfte

In den umliegenden Dörfern (wie z. B. Cisna, Wetlina, Ustrzyki Górne, Dwernik, Lutowiska) und Städten (hier vor allem Sanok, Lesko, Ustrzyki Dolne) gibt es eine Auswahl an Hotels, Pensionen und Gasthöfen, die unterschiedliche Preiskategorien und Ausstattungen bieten. In der Region gibt es auch Bauernhöfe, die Agrotourismus anbieten. Besucher können auf diesen Bauernhöfen übernachten und die ländliche Atmosphäre erleben. Es gibt auch private Ferienhäuser und Ferienwohnungen, die von Einheimischen vermietet werden. Diese Option bietet Flexibilität und Unabhängigkeit für Besucher, die ihren Aufenthalt selbst gestalten möchten. Für Naturliebhaber und Abenteuerlustige stehen Campingplätze in der Nähe des Nationalparks zur Verfügung. Alle bieten Grundausstattungen wie Sanitäranlagen und Kochgelegenheiten.

Es ist ratsam, Unterkünfte im Voraus zu buchen, insbesondere während der Hauptreisezeiten, um sicherzustellen, dass Sie die gewünschte Unterkunft erhalten. Das Bieszczady-Gebirge ist nämlich immer beliebter unter Touristen aus aller Welt.

Essen und Trinken

In den Orten im und rund um den Park gibt es Restaurants und Cafés, in denen Besucher lokale Spezialitäten probieren können. Viele von ihnen werden nach traditionellen polnischen und ruthenischen Rezepten zubereitet. Großer Popularität erfreuen sich die lokalen Produkte aus Smolnik, die traditionellen Pierogi und Kwaśnica, die Blaubeerenpfannkuchen in Wetlina und das Bier aus der lokalen Brauerei in Uherce Mineralne. Einen Kultstatus habe manche Lokale in Cisna. Es gibt auch viele kleine Geschäfte, in denen man Lebensmittel, Souvenirs und andere wichtige Dinge kaufen kann.

Abgebildet: Ein Bach im Urwald, Quelle: Pixabay

Naturschutz

Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Bieszczadzki Park Narodowy ein geschütztes Gebiet ist, in dem bestimmte Regeln und Vorschriften gelten. Der Eintritt ist kostenpflichtig, wodurch der Schutz der einzigartigen Natur unterstützt wird. Mit seiner unberührten Landschaft, reichen Tierwelt und der Möglichkeit, in einer wunderschönen Berglandschaft zu wandern und die Natur zu genießen, ist der Nationalpark Bieszczady ein wahrhaft einzigartiges Reiseziel. Er stellt ein bemerkenswertes Beispiel für den Erhalt der natürlichen Schönheit und der biologischen Vielfalt in Polen dar.

FAQ

Wo befindet sich der Nationalpark Bieszczady? 

Der Nationalpark Bieszczady liegt in Südostpolen.

Welche Tierarten sind im Nationalpark Bieszczady zu finden? 

Im Nationalpark Bieszczady gibt es eine Vielzahl von Tierarten, darunter Braunbären, Luchse, Wölfe, Eurasischer Luchs, Wildkatzen, Wisente, Hirsche und Füchse.

Welche Aktivitäten können Besucher im Nationalpark Bieszczady unternehmen? 

Besucher des Nationalparks Bieszczady können Wandern, Radfahren, Tierbeobachtung und Klettern genießen.

Welche besonderen Herausforderungen stehen dem Nationalpark Bieszczady gegenüber? 

Zu den Herausforderungen für den Nationalpark Bieszczady gehören Wilderei, Verlust von Lebensräumen und der Druck des Tourismus.

Welche Schutzmaßnahmen werden im Nationalpark Bieszczady ergriffen? 

Zur Erhaltung des Nationalparks Bieszczady werden Maßnahmen wie Überwachung, Aufklärung, Besucherlenkung und eine Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) umgesetzt.

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